Schluss mit Ausbeutung in unserem Essen

Seit dem Start unserer Kampagne „Eine Lieferkette, keine Kompromisse“ im Mai 2022 haben bereits mehr als 40.000 Menschen für ein europäisches Lieferkettengesetz unterzeichnet.
Bei verschiedenen Kampagnen-Aktionstagen in den Oxfam Shops bis zum 31. Juli haben unsere Ehrenamtlichen Kund*innen ausführlich informiert, über 12.000 Unterschriften gesammelt und sich tolle Aktionen einfallen lassen.
Shop-Teams aus München haben z.B. einen Stand im Rahmen der G7-Demo auf der Theresienwiese in Eigenregie betreut.
Ehrenamtliche aus Bielefeld haben sich zum Aktionstag gleich mehrere Dinge einfallen lassen: Sie haben Kuchen mit Oxfam-Logos gebacken, die Wertschöpfung der Ananas an einer echten Frucht dargestellt und die Lieferkette als Mahnwache abgebildet.
Auch Sie können ein Zeichen gegen Ausbeutung in globalen Lieferketten setzen – mit Ihrer Unterschrift.
Unterzeichnen Sie die Petition bis zum 15. November 2022 online.
Übergeben werden die Unterschriften am Tag der Menschenrechte, am 10. Dezember.
Darum geht es
Ob Bananen aus Ecuador oder Trauben aus Südafrika – viele Produkte durchlaufen undurchsichtige Lieferketten, bevor sie im Supermarkt verkauft werden.
Von Anbau und Ernte in den Produktionsländern bis zu Weiterverarbeitung und Transport sind viele Menschen eingebunden.
Deutsche Supermärkte und Unternehmen erzielen dabei Rekordumsätze auf dem Rücken der Menschen am Anfang der Lieferkette, deren Rechte häufig verletzt werden: Hungerlöhne, Ausbeutung und Diskriminierung sind für sie an der Tagesordnung.
Das deutsche Lieferkettengesetz: ein Anfang mit Schwächen
Einen ersten Teilerfolg gibt es bereits: 2021 hat die Bundesregierung endlich das sogenannte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz verabschiedet, das deutsche Unternehmen in die Verantwortung nimmt. Allerdings enthält das Gesetz zahlreiche Lücken und ist zu schwach, um echten Wandel zu bewirken. So fehlt unter anderem eine zivilrechtliche Haftungsregelung: Ohne sie können Menschen, deren Rechte durch deutsche Unternehmen im Ausland verletzt wurden, nicht vor deutschen Gerichten Schadensersatz einklagen. Außerdem bezieht sich das Gesetz hauptsächlich auf direkte Zulieferer der Unternehmen. Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen geschehen aber häufig am Anfang der Lieferketten, auf den Feldern, Plantagen und in den Fabriken.
Unsere Chance nachzubessern: ein neues EU-Gesetz
Eine Chance für echten Wandel bietet der nun laufende Prozess für ein Lieferkettengesetz auf europäischer Ebene: Mit einer umfassenden EU-Regelung könnten wir die Lücken im deutschen Gesetz schließen. Ein erster Vorschlag der Europäischen Kommission lässt tatsächlich hoffen, denn er enthält wichtige Punkte, wie die zivilrechtliche Haftungsregelung für Arbeiter*innen. Dennoch bleibt auch hier noch Luft nach oben! Beispielsweise werden Klagemöglichkeiten für Geschädigte an extrem hohe Hürden geknüpft. Und wie im deutschen Gesetz fehlen auch hier konkrete Verpflichtungen für Unternehmen, Klima und Umwelt in den Produktionsländern zu schützen.
Es bleibt also noch einiges zu tun, um Ausbeutung in globalen Lieferketten zu beenden. Deshalb setzen wir uns mit Partner*innen in Deutschland, der EU und weltweit für ein starkes EU-Gesetz ein, das für die Betroffenen wirklich etwas ändert.
Unsere Ziele
Gemeinsam mit der „Initiative Lieferkettengesetz“, einem Bündnis von mehr als 100 Organisationen, fordern wir Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auf, sich für ein starkes EU-Lieferkettengesetz einzusetzen, das
- ausnahmslos die gesamte Liefer- und Wertschöpfungskette von Unternehmen erfasst;
- Geschädigten die Möglichkeit bietet, erfolgreich vor Gerichten in Europa Schadensersatz gegenüber beteiligten Unternehmen einzuklagen;
- Unternehmen verpflichtet, auch Umwelt und Klima zu schützen;
- eine umfassende Beteiligung der Betroffenen bei der Umsetzung des Gesetzes sicherstellt.
Sie können den Aufruf online unterstützen.