Alles in Ordnung?

Susan Amsler-Parsia-Parsi weiß, wie man aufräumt und sich am besten von Dingen trennt.
© Oxfam | Charlotte Hochegger

Zum Frühjahrsputz gehört es, Schränke auszuräumen, auszuwischen und mit System und Ordnung wieder einzuräumen. Dabei merken viele schnell, dass sich einiges angesammelt hat: Hosen, die nicht mehr passen, Kleider, die man seit Jahren nicht getragen hat oder Deko, die man geschenkt bekommen hat, die aber nicht in die Wohnung passt …

Susan Amsler-Parsia-Parsi
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Susan Amsler-Parsia-Parsi weiß, wie man aufräumt und sich am besten von Dingen trennt, die man nicht mehr braucht. Gelernt hat sie das in London bei Marie Kondo, der international bekannten Aufräum-Expertin.
Nun unterstützt die 53-jährige Ehrenamtliche aus dem Oxfam Shop Berlin-Wilmersdorf Menschen dabei, Sachen wegzugeben – für ein schönes und ordentliches Zuhause.

Anfangen und Aufräum-Etappen schaffen

Aufräumtipps: Klein anfangen
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Allein der Gedanke daran, eine ganze Wohnung oder sogar ein Haus in Ordnung zu bringen, lähmt viele. „Manche sind davon geradezu überwältigt und fangen vor lauter Überforderung gar nicht erst an“, sagt die Aufräum-Coachin. Susan Amsler-Parsia-Parsi empfiehlt darum, sich anfangs nur einen klar abgegrenzten Bereich vorzunehmen:
„Beginnen Sie mit einem Tisch, den Sie schön herrichten – vielleicht den, den Sie sonst nur zum achtlosen Abstellen von allerlei Krimskrams nehmen und der dadurch immer unordentlich aussieht.“ Schon ein kleiner Ort der Ordnung könne Entscheidendes bewirken und sei eine einfache, erste Aufräum-Etappe.

Alles in die Hand nehmen

Aufräumtipps: Alles in die Hand nehmen
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Wer alles von Grund auf ordnen möchte, sollte jedes Teil einmal in die Hand nehmen. Dafür wird alles ausgeräumt und angefasst. Auch das kann man in Etappen einteilen.
„Starten Sie zum Beispiel mit sämtlichen T-Shirts oder allen Pullovern, die Sie auf einen großen Haufen packen. Nach dem Kleiderschrank nehmen Sie sich Bücherregale oder Papierkram vor und machen Schritt für Schritt weiter“, rät Susan Amsler-Parsia-Parsi.
Dabei wird sichtbar, wie viel man besitzt, das man gar nicht braucht. Soll man es behalten oder loslassen? „Das spontane Bauchgefühl gibt den Ausschlag: Bereitet mir der Gegenstand Freude? Benutze oder trage ich ihn? Dann bekommt er ein Ja. Sonst heißt es Weg damit.

Assistenten fürs Aussortieren und Aufbewahren

Aufräumtipps: Ab in die Box
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Beim Sortieren und Ordnung-Halten sind Boxen, Kisten und Kartons sehr nützlich. In der Ausräum-Phase lassen sich damit die Dinge trennen, die behalten oder weggegeben werden sollen. Alles, was bleiben darf, kann dann in übersichtliche Aufbewahrungssysteme einsortiert werden. Nach dem Aussortieren ist es aber auch ohne Boxen überschaubarer, weil das Reduzieren mehr Platz geschaffen hat.
Damit Kleidung nicht wieder ungesehen ganz hinten oder unten im Schrank landet, hilft eine Falttechnik, durch die Kleidungsstücke neben- oder hintereinander aufgereiht werden. „Sortieren Sie die Sachen auch gleich farblich, von hell nach dunkel – das ist noch übersichtlicher“, schlägt die Aufräum-Expertin vor.

Aufräumen regelmäßig einplanen

Aufräumtipps: Nimm dir Zeit
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Ordnung schaffen braucht Zeit. „Das geht nicht nebenbei an einem Nachmittag. Planen Sie den Zeitbedarf realistisch und großzügig und lassen Sie sich währenddessen nicht ablenken.“ Um Ordnung zu halten, richten Sie zum Beispiel jeden Abend fünf bis 15 Minuten ein, in denen Dinge wieder an ihren Platz gelegt werden. So fällt man nicht wieder zurück ins Chaos. Langfristig führt das dazu, dass Menschen Erleichterung empfinden, wenn Ungenutztes aus der Wohnung verschwindet. Außerdem schätzen Sie die Dingen, die sie begleiten, mehr.
„Vor allem benutzen sie Ihre Sachen wieder häufiger und oft setzt ein Umdenken ein: Bewussterer Konsum ersetzt die Impulseinkäufe, die zum Zuviel geführt haben.“

Ausrangiertes weitergeben

Aufräumtipps: Weg mit dem Gepäck
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„Sich vom Ausrangierten zu trennen, fällt leichter, wenn einst Geliebtes nicht auf dem Müll landet, sondern sinnvoll genutzt wird“, sagt Susan Amsler-Parsia-Parsi. „Daher rate ich dazu, die gut erhaltenen Dinge weiterzugeben, statt sie wegzuschmeißen. Das ist noch dazu nachhaltig.“
Was zu schade zum Wegwerfen ist, kann auf Tauschparties weitergegeben, verschenkt, verkauft oder gespendet werden – zum Beispiel an gemeinnützige Organisationen wie die Oxfam Shops. „Mit den Dingen noch etwas Positives zu bewirken, gibt ein doppelt gutes Gefühl.“
Aus Altem neues machen ist auch eine Alternative: Upcycling oder „visual mending“ (durch sichtbares Stopfen oder Flicken kaputte Stellen kunstvoll verdecken) liegen im Trend.

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