Eine Mini-Ausstellung im Schaufenster des Oxfam Shops Frankfurt-Sachsenhausen zeigt noch bis Mittwoch, den 5. Juni 2019 Geflüchtete in hellenistischer Kleidung und landschaftlicher Umgebung. Der Ehrenamtliche Philéas Laoutides hat das Projekt „Eleusina“ (auch Elefsina, deutsch: Ankommen) im Zuge seines Studienganges „Performative Kunst in den sozialen Feldern“ entwickelt. Dafür ließ er sich von drei ästhetischen Medien inspirieren: antike Mode, natürliche Landschaften und griechische Literatur.
Gemeinsam mit seinen ehrenamtlichen Kolleg*innen hat er aus dem Fundus des Shops Kleidungsstücke ausgesucht, die zum Thema des Projekts passen, um sie beim Shooting zusammen mit den geflüchteten Frauen in Szene zu setzen.
Philéas Laoutides ist Grieche und hat sich bewusst für ein Ehrenamt im Oxfam Shop entschieden, weil Oxfam 1942 mit dem Ziel gegründet wurde, die Hungersnot in Griechenland lindern. Durch sein Ehrenamt will er etwas zurückgeben.
Hintergrund zum Projekt
„Eleusina nimmt Bezug auf den Mythos der Göttin Demeter, die nach ihrer Tochter suchend umherging bis sie die Stadt Eleusis erreichte. Für mein intermediales Projekt im Masterstudiengang Performative Kunst in den sozialen Feldern an der Studiengang an der Frankfurt University of Applied Sciences entschied ich mich, eine Fotostrecke mit geflüchteten Frauen aufzunehmen. Ich arbeite seit etwas mehr als einem Jahr samstags im Oxfam Shop Frankfurt-Sachsenhausen und wurde von der Shop-Leitung durch das Bereitstellen der Kleider tatkräftig unterstützt.
Flucht und Migration waren und sind aktuelle Themen in den Nachrichten. Zumeist wird in den Medien ein negatives Bild von Menschen auf der Flucht suggeriert. Um diesem entgegen zu wirken, stelle ich die Geflüchteten schön, erhaben und strahlend dar.
Jede Person besitzt einen Flüchtlingshintergrund und wurde im Stil der hellenistischen Antike gekleidet und in einer natürlichen Landschaft inszeniert. Die Landschaften dienen als Bühnenbilder für die Dramen der heutigen Zeit.
Das gemeinsame Erforschen von ‚idealen‘ natürlichen Orten für das Fotoshooting gestaltete sich als vortreffliche Weise, die Lebensgeschichten der einzelnen Frauen kennenzulernen und eine besondere Bindung zu ihnen aufzubauen.
Wie gehen wir mit Fremden um? Wie werden sie Teil von uns?
Ziele des Projekts sind unter anderem ein wertschätzendes und schönes Bild von Geflüchteten zu vermitteln, das Gefühl von neuer Heimat zu stärken, aber auch auf unsere Landschaft und unser ökologisches Bewusstsein hinzuweisen.“
Philéas Laoutides