Pressemitteilung
Darmstadt

Mehr als ein Ehrenamt: Ukrainische Geflüchtete engagiert sich im Oxfam Shop

Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamts
  • Ehrenamtliche Nataliia Rudeshko im Oxfam Shop Darmstadt
    © Oxfam | Daniela Fuerst-Fritz

    Ehrenamtliche Nataliia Rudeshko im Oxfam Shop Darmstadt

Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember feiern auch die Oxfam Shops ihre Ehrenamtlichen. In den bundesweit 55 Shops engagieren sich rund 3.500 Menschen, die Oxfams Vision von einer gerechten Welt ohne Armut teilen. Alle haben ihre eigene Geschichte und Motivation. So wie Nataliia Rudeshko, die aus der Ukraine nach Deutschland flüchtete und im Oxfam Shop Darmstadt mehr als ein Ehrenamt fand.

Für die gemeinnützige Organisation Oxfam ist der Internationale Tag des Ehrenamts ein Anlass, sich bei den vielen Freiwilligen in den Oxfam Shops zu bedanken. „Wir sind natürlich jeden Tag für unsere 3.500 Ehrenamtlichen und ihr Engagement dankbar, aber an diesem Datum möchten wir sie ganz besonders feiern“, sagt Jan Heser, Geschäftsführer der Oxfam Deutschland Shops gGmbH. „Die Ehrenamtlichen tragen mit ihrem beeindruckenden Einsatz dazu bei, dass die erwirtschafteten Erträge aus den Shops der Nothilfe, den Entwicklungsprojekten sowie der Kampagnenarbeit von Oxfam Deutschland zugutekommen.“

Eine dieser Ehrenamtlichen ist Nataliia Rudeshko in Darmstadt. Die Suche nach einem Ehrenamt startete sie aus zwei Gründen: „Ich brauchte neben meinem Deutschkurs eine Beschäftigung und wollte Deutschland endlich etwas zurückgeben.“ Sie habe nach ihrer Flucht aus der Ukraine viel Unterstützung bekommen und ein halbes Jahr bei einer deutschen Freundin gewohnt, die sie in der Ukraine kennengelernt hatte. Deshalb wollte Rudeshko mit einem Ehrenamt selbst anderen Menschen helfen. 

Als sie vom Ehrenamt im Oxfam Shop Darmstadt hörte, sei sie direkt begeistert gewesen. „Oxfam hilft Menschen auf der ganzen Welt mit vielen tollen Projekten“, sagt die 43-Jährige. Dass die Organisation auch in der Ukraine im Einsatz ist, zum Beispiel bei der Reparatur von Wasser- und Sanitäranlagen oder mit psychosozialer Unterstützung, habe für sie am Ende den Ausschlag gegeben. Seit Anfang 2024 arbeitet Rudeshko zweimal die Woche im Oxfam Shop. Sie ist für Schmuck-Spenden zuständig, die im Shop abgegeben werden. „Ich reinige den Schmuck, repariere und bepreise ihn“, beschreibt sie ihre Aufgaben. Sie sei eigentlich kein großer Fan von Schmuck, besitze selbst nur eine paar Ohrringe und eine Kette. „Aber ich habe mich ausführlich in das Thema eingearbeitet und freue mich jedes Mal, wenn ich ein wertvolles Stück vor mir habe, dessen Verkaufserlös Menschen zugutekommt, die Hilfe brauchen.“ 

Für Rudeshko ist die Arbeit im Oxfam Shop mittlerweile mehr als nur ein Ehrenamt. „Es klingt wie ein Klischee, aber das Shop-Team ist wie eine große Familie und ich bin sehr froh, ein Teil davon zu sein“, sagt sie. Ihre Kolleg*innen, von denen manche schon seit 20 Jahren im Shop arbeiten, hätten sie sehr herzlich aufgenommen. „Die Leute, die bei Oxfam arbeiten, wollen etwas Gutes tun und sind sich deshalb sehr ähnlich. Wir passen alle gut zusammen.“

Bald fängt Rudeshko ein Praktikum in der Personalabteilung einer Zeitarbeitsfirma an. Wenn sie Glück hat, wird sie übernommen. Ihr Ehrenamt möchte sie jedoch nicht aufgeben. Ihr Team im Shop würde sich freuen, wenn Rudeshko bleibt, auch wenn sie mit einem neuen Job vielleicht keine kompletten Schichten mehr übernehmen kann. Eine Rückkehr in die Ukraine kann sich Rudeshko im Moment nicht vorstellen. Sie sei darauf konzentriert, sich ein Leben in Deutschland aufzubauen. „Ich bin ein positiver und optimistischer Mensch, was aber nicht heißt, dass ich mir keine Sorgen mache“, sagt sie. Ihr Neffe sei in der Ukraine im Krieg. „Aber ich begegne so vielen tollen und lieben Menschen, auch bei meinem Ehrenamt im Oxfam Shop. Das macht vieles leichter.“