Oxfam Shop Potsdam versteigert historische Puppenstube
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"Es wird mich und die Erstbesitzerinnen (eine lebt noch mit über 100 Jahren) freuen, die Puppenstube wieder in den Kreislauf geben zu können. (…) Alles ist aus Sonneberg/Thüringen, einer alten Spielzeugstadt, ca. 100 Jahre alt. Und mit der 'modernen' Küche der 50er Jahre wurde für mich aufgemöbelt“, steht dort. Vorsichtig packen die Ehrenamtlichen des Shops die sorgfältig in Papier gewickelten Teile aus. Als sie fertig sind, haben sie fast eine komplette Wohnungseinrichtung in Miniatur-Format vor sich: ein Wohnzimmer, ein Esszimmer, eine Küche und ein Schlafzimmer sowie eine kleine Puppenfamilie, inklusive Hund und Katze. Auch zahlreiche Haushalts- und Dekorationsgegenstände wie ein Nachttopf, ein Blumenstrauß oder eine Auflaufform sind im Koffer dabei.
Spenderin wünscht sich, dass Puppenstube für einen guten Preis verkauft wird
Charlotte Große ist eine der Ehrenamtlichen, die dabei waren, als die Puppenstube abgegeben wurde. Beim Auspacken der Möbelstücke und Puppen wurden Erinnerungen in der 68-Jährigen wach: „Als ich ein Kind war, hat mein Vater mir auch eine Puppenstube geschenkt. Die hatte er selbst gebaut. Deswegen war sie etwas ganz Besonderes für mich“, erzählt sie. An die Spenderin erinnert sie sich noch gut: „Sie wollte kein Geld mit der Puppenstube machen, aber sie hat uns gebeten, sie trotzdem für einen guten Preis zu verkaufen.“
Auktion für Puppenstube startet am 18. Mai
Diesem Wunsch soll nun nachgekommen werden. Als „Oxfam-Schatz“ wird die Puppenstube aus Sonneberg für den guten Zweck auf Ebay versteigert. Los geht es am Donnerstag, den 18. Mai. Der Startpreis liegt bei 150 Euro. Wie alle Verkäufe in den Oxfam Shops unterstützt auch die Auktion Oxfams weltweiten Einsatz für eine gerechte und nachhaltige Welt ohne Armut.
Diese Vision war es, die auch Charlotte Große bewogen hat, sich im Oxfam Shop zu engagieren: „Ich finde es toll, dass Oxfam Hilfe vor Ort umsetzt, gemeinsam mit Partnerorganisationen, die sich dort auskennen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich die Situation der unterstützen Personen perspektivisch verbessern kann.“ Schon während ihrer beruflichen Laufbahn war die Soziologin gesellschaftspolitisch aktiv. So hat sie mehrere Jahre ein Kinderheim geleitet und war später Beraterin für Migrant*innen, die sich selbstständig gemacht haben. Neben ihrem ehrenamtlichen Einsatz bei Oxfam verbringt die Wahl-Potsdamerin viel Zeit mit ihren zwei Enkelinnen und geht ihren Hobbys nach.
Überflüssiges flüssig machen – gegen Ungleichheit und Armut
Wer wie Charlotte Große Lust hat, Secondhand-Schatzsucher*in zu werden und in einem von 55 Oxfam Shops Überflüssiges flüssig zu machen, kann in 34 Städten fündig werden: Viele Läden freuen sich über neue Ehrenamtliche, die für eine Schicht pro Woche – etwa fünf Stunden – mit anpacken, Sachspenden annehmen, Waren auspreisen, Laden und Schaufenster dekorieren, beraten und kassieren. Bundesweit engagieren sich rund 3.400 Ehrenamtliche für die gemeinnützige Organisation.