Oxfam Shop Mainz: große Neueröffnung zum Silberjubiläum

355.000 Stunden ehrenamtliches Engagement

Als der Oxfam Shop in Mainz 1998 eröffnete, war er einer der ersten Secondhand-Läden der Stadt. Gertrud Taufenbach ist eine von sechs Ehrenamtlichen, die sich seit Tag eins im Shop engagieren. „Eine Mitsängerin hat bei der Chorprobe damals heimlich Zettel verteilt, dass ein Oxfam Shop eröffnet und Ehrenamtliche gesucht werden. Das hat mich neugierig gemacht. Seitdem bin ich dabei,“ erinnert sich die 85-Jährige. Nun möchte das Team feiern: das Silberjubiläum, aber auch die Neueröffnung des Shops nach großem Umbau.

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„Nach 25 Jahren war ein Tapetenwechsel einfach nötig,“ sagt Shop-Referent Lars Heinrich. Über einen Monat war der Laden für den Umbau geschlossen. Am 9. März eröffnet er die Türen im neuen Design.

Das neue Shop-Konzept verbindet Design mit der Nothilfearbeit von Oxfam

Waren die Regale früher in schlichter Holzoptik, wirkt der Shop durch das neue Konzept mit OSB-Platten und Wasserrohren nun modern und hell. Der neue Look hat einen weiteren Clou: “Mit Kleiderständern aus Wasserrohren und Kisten aus dem Holz, das wir auch für den Transport von Hilfsgütern verwenden, schlagen wir bei der Inneneinrichtung einen Bogen zu Oxfams Nothilfe- und Entwicklungsarbeit“, erklärt Heinrich.

Doch nicht nur die Neueröffnung möchte das Team, das aus 65 Ehrenamtlichen besteht, am 9. März feiern. „25 Jahre sind schon eine tolle Leistung. Das zeigt, wie gut der Shop von den Menschen angenommen wird,“ so Heinrich. Er fährt fort: „All das wäre jedoch nicht möglich, ohne den unermüdlichen Einsatz unserer Ehrenamtlichen!“ Jeden Tag sind sie im Shop aktiv, nehmen Spenden entgegen, beraten Kund*innen, dekorieren oder kassieren. Anlässlich des Silberjubiläums hat Heinrich ausgerechnet: „Seit der Eröffnung 1998 haben unsere Ehrenamtlichen etwa 355.000 Stunden vor und hinter den Kulissen des Ladens gearbeitet und rund 2 Millionen Artikel für den guten Zweck verkauft – das ist beeindruckend.“

Auch mit 85 Jahren dekoriert Gertrud Taufenbach noch das Schaufenster

Eine der Ehrenamtlichen ist Gertrud Taufenbach. Bereits seitdem der Shop 1998 seine Türen öffnete, ist die pensionierte Lehrerin dabei. Auf die große Neueröffnung mit Musik, Mitmach-Zirkus und Tombola freut sie sich schon:„Ich freue mich schon, die anderen wiederzusehen und dass es wieder losgeht, und dann feiern wir,“ strahlt sie. Mit ihren 85 Jahren dekoriert sie auch heute noch mit Freude das Schaufenster: „Das mache ich einfach gerne,“ sagt sie.

Schon Jürgen Klopp und Gundula Gause waren im Shop zu Gast

In 25 Jahren Ehrenamts-Einsatz hat die Mainzerin schon so einiges erlebt: eine Nachhaltigkeits-Modenschau auf dem Mainzer Marktplatz oder Trainings, die im Kloster stattfanden. „Und Promis haben uns auch schon besucht. Gundula Gause war hier oder Jürgen Klopp und die Band The BossHoss hat bei uns Kuchen gegessen,“ erinnert sie sich.

Auch ihre Kollegin Ingrid Stärk ist von Beginn an dabei. Sie beobachtet vor allem die sich wandelnden Trends mit Interesse: „Heute kaufen die jungen Mädchen Oberteile mit Schulterpolstern. Das hatten wir früher auch an, aber die meisten meiner Generation finden das heute ganz furchtbar,“ lacht die 71-Jährige.

Überflüssiges flüssig machen – gegen Armut und Ungleichheit

Insgesamt gibt es deutschlandweit 55 Oxfam Shops, in denen rund 3.400 Ehrenamtliche gespendete Dinge zugunsten der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation verkaufen. Gemeinsam mit 3.000 lokalen Partnerorganisationen unterstützt Oxfam weltweit Menschen in Krisen- und Katastrophengebieten, aktuell zum Beispiel in Syrien oder der Türkei. Hier verteilt Oxfam Lebensmittel, Trinkwasser und Hygienekits und unterstützt bei Rechtsfragen.