Oxfam versteigert inklusive Harfe für den guten Zweck
„Aller Anfang ist schwer“, dieses Sprichwort trifft wohl auf das Erlernen vieler Musikinstrumente zu. Nicht jedoch auf die Veeh-Harfe. „Ich war sofort begeistert davon, dass man dieses Instrument ohne Notenkenntnisse spielen kann“, sagt die Ehrenamtliche Eva Maria Reinmuth. Sie ist Patin der Harfe, die im Oxfam Shop Würzburg entdeckt wurde und jetzt bei Oxfams Schätzen versteigert wird: „Das erste Mal, dass ich eine Veeh-Harfe gesehen habe, war in den Neunzigern. Eine Freundin, die Pädagogin war, hat mir das Instrument vorgeführt.“ Entwickelt wurde die Harfe in den Achtzigern von Hermann Veeh für seinen Sohn, der mit Trisomie 21 auf die Welt kam. Das Besondere am Instrument: Es braucht, dank des untergelegten Notenblatts, keine Vorkenntnisse, um es spielen zu können. Mittlerweile ist die Veeh-Harfe so bekannt, dass sie in die ganze Welt geliefert wird. Wer das außergewöhnliche Musikinstrument selbst spielen möchte, kann ab Donnerstag, den 27. Oktober, bei der Internetauktion von „Oxfams Schätze“ mitbieten. Zehn Tage läuft die Versteigerung auf Ebay, dann erhält das höchste Gebot den Zuschlag. Der Startpreis für Veeh-Harfe inklusive Zubehör beträgt 450 Euro.
Beraten, verkaufen, dekorieren: Vielfältiges Ehrenamt im Einzelhandel mit Spaßfaktor
Veeh-Harfe-Patin Eva ist seit zwei Jahren im Oxfam Shop in Würzburg dabei. Als sie 2020 in den Ruhestand ging, wollte die Diplom-Psychologin sich gern weiter engagieren: „Ich wollte etwas Sinnvolles machen, mit Menschen arbeiten, aktiv sein. Gleichzeitig durfte es aber nicht zu einnehmend sein, denn ich habe nebenher noch andere ehrenamtliche Tätigkeiten“, erzählt sie. Entdeckt hat sie den Oxfam Shop in Würzburg durch Zufall. Schnell war ihr jedoch klar, dass das Konzept zu ihr passt: „Ich finde es gut, Dinge wiederzuverwerten und nicht gleich wegzuwerfen. Und die Aufmachung des Shops fand ich einfach toll. Da dachte ich, frage ich mal nach und das Kennenlerngespräch war so klasse, dass ich kurz danach direkt angefangen habe.“ Im Shop kümmert sich Eva vor allem um die Kleidung und freut sich immer wieder über die Wertschätzung, die sie durch ihre Kolleg*innen, Spender*innen und Kund*innen erfährt.
Überflüssiges flüssig machen – gegen Ungleichheit und Armut
Wer wie Eva Lust hat, Secondhand-Schatzsucher*in zu werden und in einem von 55 Oxfam Shops Überflüssiges flüssig zu machen: Viele Läden, die Oxfam in 34 Städten betreibt, freuen sich über Freiwillige, die für eine Schicht pro Woche – etwa fünf Stunden – mit anpacken, Sachspenden annehmen, Waren auspreisen, Laden und Schaufenster dekorieren, beraten und kassieren. Rund 3.400 Ehrenamtliche engagieren sich für die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation. Oxfam mobilisiert gemeinsam mit 4.100 lokalen Partnerorganisationen weltweit Menschen, sich aus der Armut zu befreien: In Burkina Faso unterstützt die Organisation Kleinbäuer*innen, der Klimakrise mit nachhaltigen Anbaumethoden zu begegnen. Menschen, die in Krisen- und Katastrophengebieten von Hungersnot bedroht sind, versorgt Oxfam mit Trinkwasser und Nahrung – aktuell etwa im Jemen oder in Ostafrika. Mit politischer Kampagnenarbeit setzt sich Oxfam außerdem dafür ein, dass die Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren, fair bezahlt und ihre Rechte geachtet werden.