Pressemitteilung
Frankfurt
Fashion Revolution Week 2022: Zeichen setzen gegen Fast Fashion

Upcyceln statt Überproduktion!

Oxfam Shop Frankfurt-Sachsenhausen und Designerin Sinah Schlemmer machen Mode doppelt nachhaltig
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Upcyceln statt Überproduktion und Secondhand statt schonungsloser Ausbeutung von Mensch und Umwelt! Anlässlich der Fashion Revolution Week setzen der Oxfam Fashionshop in Frankfurt-Sachsenhausen und das Upcycling-Label „Amaran Creative“ gemeinsam Zeichen gegen Fast Fashion: Gründerin Sinah Schlemmer hat für Oxfam Outfits aus Secondhand-Stoffen entworfen, die ab 13. April zwei Wochen im Schaufenster des Ladens in der Schweizer Straße ausgestellt und natürlich auch verkauft werden. Der Erlös der Upcycling-Unikate kommt Oxfams Arbeit für eine gerechte Welt ohne Armut zugute.

„Mode kann stylish sein – und nachhaltig. Mit meinen Kreationen aus Secondhand-Textilien möchte ich zeigen, dass das hervorragend zusammenpasst“, sagt Sinah Schlemmer mit Inbrunst. Denn die Modedesignerin aus dem Westerwald sieht akuten Handlungsbedarf: „Kleidung wird im Überfluss produziert, massenweise geshoppt und nach kurzer Zeit weggeworfen. Die Arbeitsbedingungen in der Modeindustrie sind noch dazu oft furchtbar. Unser Faible für Fast Fashion geht auf Kosten von Mensch und Natur“. Das empört sie – und deshalb hat sie 2020 ihr Upcycling-Label „Amaran Creative“ gegründet, um mit neuer Mode aus alten Stoffen trag- und sichtbare Statements gegen die Überproduktion in der Textilindustrie abzugeben.

Aus Alt mach´ Neu mach´ Style – Upcycling-Unikate werden für guten Zweck verkauft

Das Material – gebrauchte Stoffe und schon mal Getragenes – erhält sie über Sachspenden von Privatleuten oder aus dem Oxfam Shop. Bereits seit Juli 2021 kooperieren „Amaran Creative“ und die Secondhand-Läden der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation: Oxfam gibt unverkaufte Textilien an die Upcycling-Modemacherin weiter; sie entwirft daraus Designerstücke. Für die Aktion zur Fashion Revolution Week 2022 hat Sinah Schlemmer zum Beispiel Krawatten in Kleider verwandelt. Das ist ebenso ausgeh- wie alltagstauglich – und vom 13. bis 27. April in der Schweizer Straße zu sehen. „Secondhand zu kaufen, ist nachhaltig. Gebrauchte Textilien durch ein neues Design aufzuwerten – das ist sogar doppelt nachhaltig. Toll, dass wir das im Rahmen der Fashion Revolution Week zeigen und durch den Verkauf Geld für Oxfams Arbeit einnehmen können“, freut sich Philéas Laoutides, der seit fünf Jahren ehrenamtlich im Oxfam Shop in Frankfurt-Sachsenhausen arbeitet.

Ehrenamtlicher „Job im Shop“: Vom Kunden zum Freiwilligen

Schluss mit dem Mythos, Stil und Sustainability passten nicht zusammen – das ist auch sein Anliegen: „Privat kaufe ich meine Kleidung ausschließlich aus zweiter Hand – bis auf Socken und Unterwäsche“, schmunzelt Philéas Laoutides. Deshalb war er zunächst Kunde im Sachsenhauser Oxfam Shop. Seit 2017 engagiert er sich auch ehrenamtlich im Laden – immer samstags, denn den „Job im Shop“ macht er neben Beruf und Studium. Am liebsten berät er die Kund*innen und schätzt besonders, dass im Secondhand-Laden Zeit und Muße dafür ist, „ihnen ein Gefühl dafür geben, was ihnen steht, damit sie die Sachen möglichst lange tragen.“ So möchte Philéas Laoutides zum Umdenken und zu nachhaltigerem (Mode-)Konsum beitragen. Aber nicht nur deshalb engagiert er sich bei Oxfam. Er habe als Freiwilliger viel von seinen ebenfalls ehrenamtlichen Kolleg*innen gelernt: „Das Ehrenamt ist fast wie eine Ausbildung: Vorerfahrungen im Einzelhandel sind nicht nötig – die hatte ich auch nicht. Inzwischen habe ich aber unglaublich viel über Stil, Textilien, Stoffe und das Einmaleins des Verkaufens gelernt.“

Fashion Revolution Frankfurt macht auf Missstände in der Modebranche aufmerksam

Nicht nur Philéas Laoutides, das Team des Oxfam Shops in Frankfurt-Sachsenhausen und Sinah Schlemmer machen zur Fashion Revolution Week vom 18. bis 24. April auf Missstände in der Modebranche aufmerksam. Zum Beispiel planen die Aktivist*innen der Fashion Revolution in Frankfurt weitere Aktionen. „Unsere Kleidung darf nicht länger in diesem Ausmaß dazu beitragen, das Klima zu zerstören, und sich zu Müllhaufen auftürmen, während zugleich die Menschen, die unsere Mode herstellen, nicht von ihrer Arbeit leben können und keine existenzsichernden Löhne erhalten“, sagt ihre Sprecherin Maike Thalmeier. Die gravierenden Probleme sowohl am Anfang als auch am Ende der textilen Lieferkette stehen deshalb im Mittelpunkt ihrer digitalen Installation und der 55-T-Shirt-Aktion, die am 23. April um 15 Uhr in der Innenstadt am Rathenauplatz stattfinden wird.