„Die Street Art von Helge Steinmann ist in Frankfurt überall sichtbar: am Flughafen, am Waldstadion und an der Goethe-Universität zum Beispiel. Jetzt hat er unserem Oxfam Shop ein ‚Mural zum Mitnehmen‘ gespendet“, freut sich Claudia Samain, Ehrenamtliche im Secondhand-Laden im Oeder Weg, über den „Oxfam-Schatz“, der im März für den guten Zweck versteigert wird. Mural bedeutet auf Englisch Wandgemälde. Der Graffitikünstler Helge W. Steinmann ist in der Szene besser bekannt als "Bomber" - ein Begriff, der für das illegale Bemalen einer Fläche steht. Wer Steinmanns Kunst im Street Art-Style für die eigenen Vier Wände haben möchte, kann ab 24. März bei der Internetauktion von „Oxfams Schätzen“ für „Eschers Dream“ – ein 50 mal 150 Zentimeter großes Graffiti-Gemälde aus Acryllack auf Leinwand – mitbieten. Zehn Tage läuft die Versteigerung auf Ebay, dann erhält das höchste Gebot den Zuschlag. Startpreis: 250 Euro.
„Ein perspektivischer Spaß“: Mural für Zuhause, gespendet für den guten Zweck
Steinmann sprayt seit mehr als 30 Jahren. Was in den 1980er-Jahren als Protest begann, ist längst anerkannt: Bombers Werke sind inzwischen Auftragsarbeiten, die er für Unternehmen oder Hausbesitzer*innen anfertigt. Etliche seiner Murals prägen das Frankfurter Stadtbild – „und machen es dort bunt, wo wir die Natur mit Beton zugebaut haben“, sagt Helge Steinmann. Seine Kunst aus der Spraydose fertigt er für Draußen und Drinnen an, auf Wänden und für Wände – so wie das Gemälde „Eschers Dream“. Das sei ein „perspektivischer Spaß“, von den grafischen Werken M.C. Eschers inspiriert und erinnere nicht zufällig an ein bekanntes Verkehrszeichen: Das Mural sei ein Spiel mit dem Leitzeichen, aber auch eines mit Raum, Ästhetik, Wiederholung und Strukturen.
Beraten, verkaufen, dekorieren: Vielfältiges Ehrenamt im Einzelhandel mit Spaß-Faktor
„Ein besonderes Kunstwerk, dass über die Auktion bestimmt die richtige Käuferin oder den richtigen Käufer findet“, ist Claudia Samain sicher. Die 64-Jährige ist seit Beginn ihres Vorruhestands vor fünf Jahren als Ehrenamtliche im Oxfam Shop – und dort zur Expertin für „Dies und Das“ geworden: Sie kennt sich mit Porzellan, Glaswaren, Haushaltsartikeln und mit Kunst aus – und findet ihren „Job im Shop“ gerade wegen dieser Vielfalt spannend: „Ich recherchiere gern, was es mit den Sachspenden auf sich hat. Manchmal kommen Gegenstände an, die uns Rätsel aufgeben“, schmunzelt sie und denkt an einen mysteriösen Topf, der den Henkel innen hatte: „Espressofans können so die Siebträger ihrer Maschinen leichter ausklopfen“, fand sie heraus. Sie mag jedoch nicht nur die Aufgaben hinter, sondern auch die To do´s vor den Kulissen: „Ich bin gern im Laden und an der Kasse. Ich war einfach von Anfang an Feuer und Flamme für dieses Ehrenamt – und bin es immer noch“.
Überflüssiges flüssig machen – gegen Ungleichheit und Armut
Wer wie Claudia Samain Lust hat, zur Secondhand-Schatzsucherin zu werden und in einem von 55 Oxfam Shops Überflüssiges flüssig zu machen: Viele Läden, die Oxfam in 34 Städten betreibt, freuen sich über Freiwillige, die für eine Schicht pro Woche – etwa fünf Stunden – mit anpacken, Sachspenden annehmen, Waren auspreisen, Laden und Schaufenster dekorieren, beraten und kassieren. Rund 3.400 Ehrenamtliche engagieren sich für die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation. Sie wiederum mobilisiert gemeinsam mit 3.500 lokalen Partnerorganisationen weltweit Menschen, sich aus der Armut zu befreien: In Burkina Faso unterstützt Oxfam Kleinbäuer*innen der Klimakrise mit nachhaltigen Anbaumethoden zu begegnen. Menschen, die in Krisen- und Katastrophengebieten von Hungersnot bedroht ist, versorgt Oxfam mit Trinkwasser und Nahrung – aktuell etwa im Jemen. Im Rahmen der Kampagne zum Lieferkettengesetz setzt sich Oxfam außerdem dafür ein, dass Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren, fair bezahlt und ihre Rechte geachtet werden.