Pressemitteilung
Köln
Zweitältester Oxfam Shop: Seit 30 Jahren Secondhand-Shoppen bei Oxfam in Köln

Happy Birthday – leider ohne Feier

In der Südstadt verkaufen Ehrenamtliche Gebrauchtes für den guten Zweck
  • Innenansicht des Oxfam Shops in Köln-Südstadt.
    © GGP Photo Design | Oxfam
Köln, 09.02.2021. Den 30. Jahrestag am 14. Februar hatte sie sich anders vorgestellt: Margret Lippold wollte mit ihren Kolleg*innen aus dem Oxfam Shop das Jubiläum des Secondhandladens in der Südstadt gern feiern. Auch Sachspender*innen und Kund*innen wären natürlich eingeladen worden, sich mitzufreuen. Statt des großen Festes ist Lockdown – die Ladentüren sind zum zweiten Mal seit Pandemiebeginn geschlossen. Das Ehrenamt von Margret Lippold und weiteren rund 100 Freiwilligen, die in der Bonner Straße Gebrauchtes für den guten Zweck verkaufen, ruht. „Unter sicheren Bedingungen so bald wie möglich wieder öffnen und unser Sortiment aus zweiter Hand zugunsten von Oxfam verkaufen zu dürfen, wäre unser schönstes Geschenk“, sagt Lippold.

Wahrscheinlich heißt es jedoch, noch weitere Wochen Geduld zu bewahren – Gesundheit geht vor. Der geschlossene Laden stimmt dennoch traurig: „Das Geld, das wir im Oxfam Shop einnehmen, unterstützt Menschen in Ländern des Globalen Südens, sich aus der Armut zu befreien. Das ist gerade jetzt wichtiger denn je, denn durch die Corona-Pandemie hat sich die Notlage vieler Menschen verschärft.“ Oxfams Arbeit für eine gerechte Welt ohne Armut liegt Margret Lippold schon lange am Herzen: Die 76-Jährige gehört seit 1996 zum Team Ehrenamtlicher, die den Secondhandladen in der Kölner Südstadt 1991 gegründet haben und seitdem führten.

Ganz ausgezeichnet: Shop-Team erhielt Preis für ehrenamtliches Engagement

Die freiwilligen Mitarbeiter*innen nehmen Sachspenden wie Kleidung, Accessoires, Bücher, CDs, Spiele, Haushaltsgegenstände und Dekorationsartikel entgegen, versehen sie mit Preisen, arrangieren sie im Laden, gestalten die Schaufenster, beraten und kassieren. Mehrere hunderttausend Stunden haben Margret und Co. in drei Jahrzehnten ehrenamtlich geleistet. Dafür haben die rund 100 Freiwilligen 2016 den Ehrenamtspreis der Stadt erhalten – „eine tolle Anerkennung“, freut sich Lippold. Die Auszeichnung zählt zu den Highlights der dreißigjährigen Geschichte des Secondhandladens – wie so mancher Besuch von Kölner VIPs wie der langjährigen Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, des Schauspielers und Moderators Ron Williams oder des Kabarettisten Jürgen Becker.

Überflüssiges flüssig machen: Vom Garagenverkauf zum bundesweiten Ladennetz

Auch die Prominenten wären gern gesehene Gäste zur Feier des Jubiläums gewesen. Gemeinsam hätten sich alle an Meilensteine der Arbeit im Oxfam Shop erinnert – wie an diesen: „Unser Laden ist der zweite Oxfam Shop Deutschlands“, sagt Lippold stolz. Der erste entstand aus einem improvisierten Garagenverkauf in Bonn. 1985 hatte die Frau eines britischen Diplomaten dort begonnen, Gebrauchtes für den guten Zweck zu verkaufen – ein Prinzip, das in Großbritannien Tradition hat, damals in Deutschland jedoch neu war. Aber es kam an – und entwickelte sich seitdem zu einem Netz aus 55 Oxfam Shops in 34 Städten, das von der gemeinnützigen GmbH Oxfam Deutschland Shops geführt wird. Insgesamt rund 3.400 Ehrenamtliche verkaufen gespendete Dinge zugunsten der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam. Gemeinsam mit 3.500 lokalen Partnerorganisationen unterstützt sie weltweit Frauen und Männer dabei, sich dauerhaft aus der Armut zu befreien. Dafür brauchen die Secondhandläden weiter dringend Unterstützung: Wer Interesse am Ehrenamt im Einzelhandel hat, kann sich aktuell unter der Mailadresse shopinfo [at] oxfam.de (shopinfo[at]oxfam[dot]de) oder nach der Wiedereröffnung auch direkt in den Kölner Läden in der Süd- und der Neustadt melden.