Die verheerenden Erdbeben in Nepal im Frühjahr 2015 waren für Roland Vossebrecker der Auslöser. Angesichts der Nachrichten aus dem Katastrophengebiet habe er gedacht: „Da muss man doch was machen!“ Innerhalb von sechs Tagen hat er sein erstes Benefizkonzert organisiert. 100 Leute kamen und am Ende des Abends waren 2.500 Euro gesammelt worden: „Mittlerweile habe ich mehr als 100 Benefizkonzerte für Oxfam gegeben; rund 70.000 Euro Spenden sind dabei zusammengekommen“, freut sich der Komponist und Pianist aus Bergisch-Gladbach. Die Summe soll noch größer werden, deswegen tritt Vossebrecker trotz des Lockdowns auf – virtuell: Er lädt sein Konzertprogramm Clip für Clip auf YouTube hoch, jede Woche ein neues Stück.

Bach @ home: Dem „Wohltemperierten Klavier“ und anderen Stücken vom Sofa lauschen

Für Vossebrecker steht nicht der persönliche Erfolg im Vordergrund: „Wenn ich Konzerte gebe, geht es nicht um mich, sondern um die Musik – die von mir und die von meinen Lieblingskomponisten.“ Mit den Konzerten für die gute Sache „versuche ich außerdem mit meinen begrenzten Mitteln ein kleines bisschen mehr Gerechtigkeit zu schaffen“, sagt Vossebrecker bescheiden. Wenn er ab 15. Februar seine Konzerte nach und nach für Oxfam streamt, hat Vossebrecker neben eigenen Stücken auch Bachs „Wohltemperiertes Klavier“ im Programm. Dem können nun viele Menschen bequem vom heimischen Sofa aus zuhören – weltweit, Corona-sicher und mit akustischem Aha-Effekt statt AHA-Regeln.

Konzert-Ersatz bei YouTube – Spenden per Mausklick

Die Tournee habe er vergangenen Herbst aufgrund des Infektionsgeschehens noch vor dem erneuten Lockdown schweren Herzens abgesagt. Auch wenn Auftritte vor Publikum nach wie vor nicht möglich sind, möchte Roland Vossebrecker mit seiner Musik weiterhin Gutes tun – und hat wie viele Künstler*innen eine digitale Alternative gefunden: „Die Corona-Krise erschwert und verschlechtert die Lage vieler Menschen – deshalb ist es jetzt ganz besonders wichtig, sie zu unterstützen. Daher trete ich virtuell auf“, so Vossebrecker. Der Eintritt zu seinen Benefizkonzerten ist üblicherweise frei, das Publikum spendet stattdessen, was es geben kann und mag – das Geld geht komplett an Oxfam. Das ist auch in der virtuellen Variante nicht anders: In die Konzertclips auf YouTube ist ein Spendenlink zum Oxfam-Benefiz-Projekt integriert.

Da ist Musik drin: Noten zu Geld für Nothilfe- und Entwicklungsprojekte machen

Die Nichtregierungsorganisation freut sich über die musikalische Unterstützung: "Dass Roland Vossebrecker seit Jahren für mehrere Monate auf Konzertreise geht – ausschließlich für eine gmeinnützige Sache: Das ist beeindruckend", sagt Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland. "Er unterstützt damit gezielt unsere Arbeit in Projekten gegen die weltweite Armut und unsere Kampagnen gegen soziale Ungleichheit– die sind sowohl Roland Vossebrecker als auch uns ein wichtiges Anliegen. Wir schätzen dieses außergewöhnliche Engagement sehr – auch und gerade während der Pandemie." Wer Oxfam ebenfalls helfen möchte, kann das übrigens nicht nur monetär, sondern auch ganz tatkräftig tun: als Ehrenamtliche oder Ehrenamtlicher in den Oxfam Shops zum Beispiel. Sobald die Läden nach dem Lockdown wieder geöffnet sind, freuen sich die Teams über Verstärkung!