Der Aktionsplan beinhaltet:

  • Eine hochrangige Untersuchungskommission wird sexuelle Gewalt und sexuelle Ausbeutung, Organisationskultur und -prozesse bei Oxfam genau unter die Lupe nehmen. Gebildet wird die Kommission von führenden Frauenrechtsexpertinnen, die Zugang zu internen Unterlagen erhalten und weltweit mit  Mitarbeiter/innen, Partnern und von Oxfam unterstützten Gruppen sprechen. Die Kommission wird unabhängig von Oxfam und mit eigenen Richtlinien arbeiten. Oxfam wird alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen. Die Kommission wird einen umfassenden Bericht erstellen sowie klare und für Oxfam verbindliche Empfehlungen geben.
  • Oxfam setzt eine globale Datenbank von autorisierten Referenzgebern auf, um zu verhindern, dass ehemalige oder aktuelle Mitarbeiter/innen falsche oder nicht überprüfbare Empfehlungen und Zeugnisse ausstellen.
  • Es werden zusätzliches Geld und Kapazitäten für den sofortigen Ausbau von Oxfams Maßnahmen zum Schutz vor Belästigung, Ausbeutung und sexuellem Missbrauch bereitgestellt. Die Anzahl der Mitarbeiter/innen in diesem Bereich wird in den nächsten Wochen mehr als verdoppelt und das Jahresbudget verdreifacht, auf mehr als eine Million US-Dollar.
  • Oxfam bekennt sich unmissverständlich dazu, seine Organisationskultur zu verbessern: Niemand darf bei Oxfam Sexismus, Diskriminierung oder Missbrauch ausgesetzt sein. Alle – insbesondere Frauen – müssen sich sicher fühlen, Fehlverhalten offen anzusprechen. Jedem muss bewusst sein, welches Verhalten akzeptabel ist und welches nicht.

Oxfam wird zudem den internen Untersuchungsbericht über die Vorfälle in Haiti schnellstmöglich veröffentlichten, nachdem sichergestellt ist, dass die Identität darin genannter Unschuldiger geschützt bleibt. Die Namen der an sexueller Ausbeutung beteiligten Männer wurden bereits den Behörden in Haiti mitgeteilt.

Winnie Byanyima erklärt: „Was in Haiti und im Nachgang der Ereignisse passiert ist, ist ein Schandfleck in der Geschichte von Oxfam, der uns über Jahre weiterhin beschämen wird. Und das zu Recht. In meiner Sprache:  Okuruga ahamutima gwangye, mutusaasire. Das heißt: Aus tiefstem Herzen bitte ich um Vergebung. Doch Worte sind hier bei Weitem nicht genug.“

Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, ergänzt: „Wir werden um das verloren gegangene Vertrauen der Menschen kämpfen müssen. Aber wir werden diese Herausforderung annehmen. Wenn aus diesen schlimmen Vorfällen irgendetwas Positives entstehen kann, dann genau das: dass in unserer Organisation kein Stein auf dem anderen bleibt und wir dafür sorgen, dass solch ein Verhalten bei uns keinen Platz hat, an keinem Ort zu keiner Zeit.“

„Wir müssen unsere Lektion aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und alles dafür tun, sicherzustellen, dass solche Fälle von Ausbeutung und sexuellem Fehlverhalten nie wieder passieren. Wir wissen auch, dass wir diese Probleme nicht alleine lösen können. Wir müssen mit Regierungen, Behörden, Frauenrechtsorganisationen und anderen in unserem Sektor zusammenarbeiten, um dringend nötige Reformen durchzusetzen“, so Marion Lieser weiter.

 

Weiterführende Informationen:

Den Aktionsplan gegen Belästigung und sexuelle Ausbeutung bei Oxfam können Sie unter folgendem Link herunterladen: www.oxfam.de/aktionsplan-gegen-belaestigung-bei-oxfam