Der einjährige Selbstversuch von Hindi Kiflai-Monim geht zu Ende. Fast 365 Tage hat sich die Journalistin aus Frankfurt nur in Secondhand gekleidet. Was ihr dazu durch den Kopf geht? Hier ein kleiner Rückblick …

„365 Tage in Secondhand-Kleidung, das hatte ich mir vor über einem Jahr überlegt und nicht mal im Ansatz geahnt, was das alles bedeutet, welche Veränderungen das für mich mit sich bringt. Neben der Tatsache, dass meine Tage durch den Blog, die Fotos und die Kleidungslogistik deutlich kürzer geworden sind, habe ich auch das früher gängige Konzept der beratenden Verkäuferin wieder entdeckt.

Zu Beginn noch alle drei Wochen, später dann in größeren Abständen, habe ich die Oxfam Shops in Frankfurt-Bornheim, Bockenheim und Sachsenhausen besucht. Schnell war es für mich aber wie ein Shoppen mit meinen Freundinnen Doris, Dagmar, Odile, Anita, Adelheit und Ina. Diese Mädels sind in den Shops für mich zuständig und haben mir zu wilden Kombinationen geholfen, mich wahrscheinlich von noch wilderen abgehalten und sehr oft zum Lachen gebracht.

Was wir Mädels so in der Umkleide reden? Es gibt tatsächlich pfiffige Sachen zu entdecken, Problemzonen zu kaschieren und natürlich versuchen wir auch nebenbei die Welt zu retten. Wir waren hin und wieder unterschiedlicher Auffassung über die Kleidungsstücke, in den Augen meiner Oxfam-Mädels neige ich wohl zu „schrägen“ Sachen, habe ein Faible für „Oma-Blusen“ oder „altbackene Röcke“. Tatsächlich sind da manchmal Welten aufeinander getroffen in und vor der Umkleide der Oxfam Shops. Aber am Ende war ich auf jeden Fall immer angezogen.

Nun naht das Ende des Selbstversuches und ich bin sicher, ich habe bewiesen, was es zu beweisen galt: Es ist möglich, sich 365 Tage nahezu nur in Secondhand-Kleidung anzuziehen und dabei cool und stylish auszusehen. Auch in Oma-Blusen und altbackenen Röcken. Danke für die tolle Zusammenarbeit Adelheit, Anita, Dagmar, Doris, Ina & Odile!“

(Hindia Kiflai-Monim)

 

Wie alles begann ...

Ich möchte zu

nachhaltigem Konsum
inspirieren, ohne den
moralischen Zeigefinger
zu erheben. 
Hindia Kiflai-Monim

Kleiderschrank voll und trotzdem nichts zum Anziehen? Das kennen viele und rennen darum ständig zu H&M, Zara & Co., um sich mit neuen Klamotten einzudecken. Hindia Kiflai-Monim setzt diesem Wahnsinn ein Ende und wagt den nachhaltigen Selbstversuch. Die Journalistin kleidet sich ein Jahr ausschließlich in Secondhand-Mode und dokumentiert dies auf ihrem Blog DailyRewind.
Die Outfits, die sie auf ihrem Blog zeigt, sind stylisch und wunderschön – und das meiste davon kommt aus den Oxfam Shops.

Für ihren Selbstversuch kann sich Hindi Kiflai-Monim in den Frankfurter Shops Kleidung ausleihen. Ansonsten geht sie auf Flohmärkten, im Internet und verschiedenen Secondhand-Läden auf Schatzsuche.

Den Abschied von der Mode aus erster Hand und wie ihr Selbstversuch angefangen hat, sehen Sie im Video "Wie alles begann: Abschiedsschmerz und Vorfreude".

Fotos von den Outfits, die nur aus Secondhand-Kleidung bestehen, veröffentlicht Hindi Kiflai-Monim täglich auf ihrem Blog. Lassen Sie sich von den Alternativen zu Fast Fashion inspirieren!

 

DailyRewind in den Medien

Brigitte.de [Interview, 15.05.2015]: "365 Tage lang nur Secondhand - und es sieht bombastisch aus

Focus.de [dpa-Artikel, 22.02.2015]: "Plastik und Shopping: Blogger wollen mit Verzicht anstecken"

 

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