Edeltraut Janke arbeitet seit der Eröffnung im Jahr 2008 im Oxfam Shop Nürnberg. Dort ist sie für den Bereich Schmuck zuständig. Dazu gehören unter anderem die Schmuck-Vitrine zu gestalten oder Preise zu recherchieren. Sie bezeichnet sich selbst als „alte Basteltante“, die auch mal Freude daran hat, aus kaputten Ketten eine neue zu fädeln. Edeltraut mag vor allem das Gesamtpaket der ehrenamtlichen Tätigkeit bei Oxfam. Der Umgang mit Kund*innen, die Zusammenarbeit mit Kolleg*innen und die gemeinsamen wie auch persönlichen Erfolge im Shop-Alltag sind Teile des Ganzen.

„Oxfam ist für mein Leben eine Bereicherung und ich hoffe, das ist auch für andere so. Durch mein Ehrenamt gebe ich etwas, ich bekomme aber auch sehr viel zurück. Es tut mir gut. Nur wenn ich mir selbst etwas Gutes tue, kann ich Gutes tun – und nur so wird etwas Gutes daraus. Das ist wie mit der Liebe.“

In Oxford (Großbritannien) kam Edeltraut erstmals in Berührung mit einem Oxfam Shop – dem allerersten Oxfam-Shop, der im Jahr 1948 eröffnet worden ist. Dort hat sie damals „eingekauft wie blöde“, erinnert sie sich und es hat ihr gefallen, wie der Shop geführt wird. Als Edeltraut dann kurz nach ihrem England-Aufenthalt erfuhr, dass in Nürnberg ein Oxfam Shop eröffnet, hat sie sich sofort dort gemeldet und ist seitdem dabei. Mit der ehremamtlichen Arbeit ist sie schon länger vertraut. In der Vergangenheit hat sie sich im Krankenhaus und als Vorleserin engagiert. „Ich geb mich ein, um etwas zu bewirken, nicht für die Bestätigung“, sagt die pensionierte examinierte Altenpflegerin.

Das Ehrenamt im Ehrenamt

Edeltraut kreiert für Oxfam seit 2009 Kleidung und Accessoires aus gebrauchten Krawatten und bescherte Oxfam mit dem Verkauf schon weit über 28.000 Euro (Stand Oktober 2016). Durch Zufall hat sich der Erfolg ihrer Krawatten-Mode ergeben: Nach einjährigem Engagement im Oxfam Shop hat sich Edeltraut den Arm gebrochen. Eine Frau, die sie in dieser Zeit bei einer kulturellen Veranstaltung traf, erzählte von der Upcycling-Idee. Edeltraut probierte es aus und es gelang ihr trotz ihrer Verletzung gut. So begann sie, eigene Sachen zu entwerfen und zu nähen. Oxfam-Kolleg*innen hatten bald die Idee, die selbstgemachten Taschen, Röcke und Schals im Shop zum Verkauf anzubieten – das war der Beginn ihres „Ehrenamtes im Ehrenamt“, wie Edeltraut es gern nennt. Mittlerweile hat sie viele Angebote von Geschäften bekommen, doch sie bleibt Oxfam treu, denn „der Erfolg der Krawatten-Mode hat mit Oxfam begonnen und war nur über Oxfam möglich“, sagt sie.